Reittouren

Reittouren mit WolfHorse Outfitters

Gila Wilderness, New Mexico

Abseits der üblichen Touristenströme liegt im Südwesten von New Mexico die Gila Wilderness. Dieses etwa 225 ha große Gebiet ist Teil des Gila National Forest und war 1924 zusammen mit der Aldo Leopold Wilderness und der Blue Range Wilderness das erste Gebiet weltweit, welches zur Wildnis erklärt wurde.  Das bedeutet, dass hier keinerlei motorisierte Fahrzeuge erlaubt sind, auch der eingesetzte Forest Service keinerlei motorisierte Geräte nutzt und man zur Jagd und zum Angeln spezielle Genehmigungen benötigt. Die Pflanzen- und Tierwelt wird möglichst ursprünglich gehalten, irgenwie früher mal eingeschleppte Pflanzen oder eingewanderte Tierarten werden nach Möglichkeit umgesiedelt und dürfen auch nicht mehr in die Wildnis eingebracht werden. Bedrohte ursprünglich in diesem Gebiet heimische Arten, wie z.B. die Gila Trout werden so gut es geht gefördert. Gehörte die Gila Trout 2006 noch zu den bedrohten Tierarten, so dass sie nicht gefischt werden durfte, hat sich der Bestand deutlich erholt, so dass seit 2011 nun auch wieder das Fischen der Gila Trout - unter Auflagen - erlaubt ist.


Im Rahmen einer Rundtour zu verschiedenen Sehenswürdigkeiten in New Mexico und Arizona hatte ich 2008 zum ersten Mal die Gelegenheit, die Gila Wilderness zu besuchen. Die in meinen Augen beste Art, diese Gegend kennenzulernen ist eine Reittour mit WolfHorse Outfitters (www.wolfhorseoutfitters.com). 


WolfHorse Outfitters ist das Unternehmen, mit dem Joe Saenz vor allem Reit- aber auch Wander-Touren in der Gila Wilderness und der Aldo Leopold Wilderness anbietet. Joe gestaltet jede Reittour individuell, angepasst auf die Jahreszeit, das aktuelle Wetter und Wünsche/Bedürfnisse der Teilnehmer. Dabei nimmt er immer nur kleine Gruppen mit, nicht selten auch nur Einzelpersonen.


Da die Anfahrt zum Startpunkt an den Gila Cliff Dwellings von Joes Wohnort aus mit beladenem Pferdeanhänger etwa zwei Stunden braucht, lohnt sich das nicht für lediglich Tagesritte. Reittouren in der Gila Wilderness sollten mindestens 3 Tage umfassen. Joe bietet aber auch Tagesritte an. Diese sind dann aber nicht in der Gila Wilderness sondern im Elk Refuge in der Nähe von Silver City.


Ich war insgesamt fünf Mal im Sommer mit Joe in der Gila Wilderness unterwegs und ein Mal im Winter im Elk Refuge, da war mir eine Übernachtung unter freiem Himmel zu kalt war, so dass ich da einen Tagesritt vorgezogen habe.


In der folgenden Grafik sind meine Wildnis-Touren eingezeichnet. 2008 waren es lediglich 5 Tage (orange Tour), 2010 (blaue Tour), 2011 (rote Tour) und 2015 (pinke Tour) für jeweils 10 Tage und 2016 gemeinsam mit meinen Kindern für 3 Tage (nicht in der Karte markiert).


Bei den Touren in 2008, 2010 und 2011 war ich mit Joe alleine unterwegs, in 2015 begleitete uns noch Sy, ein Altenpfleger aus der Gegend von San Franzisco.



Jede Tour mit Joe ist einzigartig. Ganz nüchtern betrachtet zwar immer wieder Frühstück - Camp abbauen - Reiten - Mittagspause mit kleineren Snacks - Reiten - Camp aufbauen - Abendessen - Schlafen, aber auch, wenn ich abgesehen von 2013 immer im Sommer da war (August oder September), so war doch jede Tour für sich genommen immer wieder ganz anders. Die Landschaft als solche ist schon sehr abwechslungsreich, aber eben auch all das, was so auf diesen Touren passiert/zu sehen und erleben ist, ist jedes Mal besonders.

Alle Wildnis-Touren beginnen bei den Gila Cliff Dwellings, ca. 72 km nördlich von Silver City bei ca. 1700 m über NN in einer wüstenartigen Vegetation. Der höchste Berg der Gila Wilderness, der Mogollon Baldy, ist knapp 3300 m hoch, so dass auch die Vegetation in den unterschiedlichen Höhenlagen wechselt. 


Entlang  der Wasserläufe (West Fork, Middle Fork, aber auch im Süden am Gila River) führt der Weg immer wieder mal auf der einen, mal auf der anderen Seite des Wasserlaufes eintlang, so dass sehr oft das Wasser überquert werden muss. 

Im "High Country" gibt es zwar auch immer wieder Wasser, aber deutlich weniger und so manch ein Camp ist dann eben auch ein "dry camp", man hat am Lagerplatz also nur den mitgeführten Wasservorrat zur Verfügung (zwei Wasserflaschen pro Person) und muss damit eben auskommen, bis wieder ein kleiner Bachlauf oder eine Quelle am Weg liegt.


Da aber gerade in den höheren Lagen immer wieder kleine Quellen und Wasserläufe zu finden sind, und Joe auch immer weiß, wie er sie findet, ist man nicht nur gut versorgt, das Wasser da ist meist angenehm klar und erfrischend.

Und so dreht sich eben jede Tour vor allem um die einzigartige Landschaft und die darin lebenden Tiere, weitab von den üblichen Touristenströmen, mal so richtig raus aus dem doch eher hektischen Alltag hierzulande. Joe sorgt sehr gut für seine Gäste. Ausgewogenes Essen wird deshalb mitgeführt, aber so ab von dem, was hierzulande gerne als "Luxus" bezeichnet wird, kann man eben auch erleben, mit wie wenig man auch hervorragend auskommen kann.


So wird gleich unter freiem Himmel geschlafen, nur bei möglichem Regen ein entsprechendes Dach gespannt, und auch beim Gepäck gilt eben auch "less is more". Ein Packpferd wird vor allem für das mitgeführte Essen und das Kraftfutter für die Pferde genutzt. Denn für die Pferde ist solch eine Tour kräftezehrend. Für die Menschen gilt aber:


Sometimes you find yourself in the middle of nowhere,

and sometimes in the middle of nowhere you find yourself!


... und dann ist eben diese Zeit weitab vom hektischen Alltag inmitten von nichts als Natur der wahre Luxus!

Für noch mehr Eindrücke gerne die folgenden Galerien durchstöbern.

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