Tänze
Tanzstile, die man recht häufig auf den unterschiedlichsten Powwows sehen kann, sind folgende:
Women´s Jingle Dress
Für diesen Tanz werden an den Kleidern sieben Reihen kegelförmiger Gebilde aus Metall befestigt, die durch die Tanzbewegungen aneinander stoßen und somit mehr oder weniger klingende Geräusche von sich geben. Wurden traditionell hierfür wohl eher andere Dinge, die Geräusche erzeugen konnten, verwendet wie z.B. Vogelknochen oder Hufe von kleineren Wildtieren, so wurde seit der Verbreitung der Dosen des Copenhagen Schnupftabak meist der Deckel dieser Dosen (bzw. heutzutage auch andere metallische Materialien) zu eben diesen kegelförmigen Gebilden geformt. Zusätzlich werden die Kleider verziert mit Bändern, Applikationen, Perlenstickereien oder kunstvollen Bemalungen. Dazu trägt man farblich passend perlenbestickte Leggings, Mokkassins, Beutel und Haarschmuck. Einige tragen auch Adlerfedern oder Flaumfedern (manchmal auch Federn anderer Vögel) und einen Fächer, der an bestimmten Stellen der Lieder hochgehoben wird. Wer keine Federn und keinen Fächer trägt (das sind die Tänzer, die noch nach ganz alten Traditionen tanzen), der hebt an diesen Stellen nur die Hand und empfängt so die heilende Wirkung des Tanzes.
Women´s Northern Traditional
Die sanfte Bewegung des Schultertuchs, welches gefaltet über dem Arm getragen wird, sollte dabei harmonisch zu der Bewegung des Körpers und dem Trommelschlag passen.
Die Kleider der Frauen bestehen meist aus Hirschleder oder Wollstoffen und sind reich verziert mit Perlenstickereien, Stachelschweinborsten, Elkzähnen, Knochen oder Geweihstücken oder Muscheln. Dazu werden farblich passende, aufwendig mit Perlen bestickte Mokkassins und Leggings aus Hirschleder getragen. Oftmals werden auch kleine kegelförmige Gebilde aus Zinn am Saum des Kleides befestigt, welche dann zusammen mit kleinen Zinnröllchen an den perlenbestickten Beuteln, die am Gürtel getragen werden, leise im Takt der Musik mitklingen. Zusätzlich tragen die Tänzerinnen schwere Brustplatten und Halsbänder aus Knochen und Perlen und aufwendig bestickte Medaillonketten. Jedes einzelne Teil dieses kompletten Outfits ist farblich aufeinander abgestimmt und orientiert sich an der individuellen Lieblingsfarbe der jeweiligen Tänzerin. Jedoch ist ein solches Outfit bei weitem nicht so farbenfroh, wie die Kleidung bei anderen Tänzen
Women´s Southern Traditional
Tänzerinnen des Southern-Style tragen eventuell auch Kleidung aus anderen Stoffen, die zwar auch so ähnlich verziert sein kann, wie die des Northern-Style, jedoch findet man beim Southern Style auch Verzierungen aus Stoffbändern, Perlen und Silber und die Tänzerinnen tragen oftmals eine auf die übrige Kleidung farblich abgestimmte perlenbestickte Krone. Ausserdem entwickelte jeder Stamm seinen eigenen Stil in Bezug auf diese traditionelle Tanzkleidung, so dass man auch heute noch anhand der Stoffart und der verwendeten Verzierungen erkennen kann, welchem Stamm eine solche Tänzerin zuzuordnen ist.
Women´s Fancy Shawl
Als sie dann aber anfingen, sich nicht nur ebenfalls an den Wettbewerben zu beteiligen sondern dabei auch noch die Männer zu schlagen, hat man beschlossen, die Frauen sollten doch lieber in einer eigenen Tanzkategorie tanzen.
Welche Version auch immer der Wahrheit am nächsten kommt, heutzutage besticht gerade dieser durchaus schnelle Tanz durch den Ausdruck der puren Lebensfreude. Dabei sind wilde, hektische Bewegungen jedoch verpönt und man legt vor allem Wert auf gleichmäßige Drehungen voller Schönheit und Anmut kombiniert mit einer durchaus komplexen Fußarbeit. Dazu tragen die Frauen kunstvoll bestickte Capes, Mokkassins und Leggings und vor allen Dingen ein aufwendig besticktes oder anderweitig dekoriertes Schultertuch mit Fransen.
Natürlich entwickeln auch Indianer ihre Kultur immer weiter. Deshalb sieht man vor allem bei solchen „Fancy Dances“ auch immer wieder, dass zwar die traditionellen Formen und Muster beibehalten jedoch mit neuen Materialien wie z.B. Pailletten, farbigen Bändern und neuartigen Stoffen ebenso kombiniert werden wie mit Perlenstickerei, Federn und Stachelschweinborsten
Men´s Grass Dance
Deshalb konnte er nicht mit den anderen spielen und reiten und wurde oft von ihnen ausgelacht. Eines Tages zog er aus in die Prärie, um dort auf einem kleinen Hügel über sein Elend nachzudenken. Vier Tage und Nächte verbrachte er dort.
Am Ende der vierten Nacht kam ein weiser Mann zu ihm und fragte, warum er denn so traurig sei und der junge Mann klagte ihm sein Leid. Daraufhin zeigte ihm der weise Mann diesen Tanz, bei dem die Bewegungen nicht nur an das sich im Wind wiegende und wippende Gras erinnern, bei diesem Tanz fiel auch niemandem mehr das Hüftleiden des jungen Mannes auf und so konnte er von nun an damit die Menschen erfreuen und wurde nicht mehr von ihnen ausgelacht.
Deshalb ahmen manche Tänzer auch heute noch nicht nur die wippenden und sich im Wind wiegenden Bewegungen des Grases der Prärie nach, sondern einige Tanzschritte spiegeln auch das Hinken des jungen Mannes aus der Legende wieder.
Andere Bewegungen zeigen zusätzlich die Bewegungen eines Kriegers, der sich gerade an Jagdbeute oder einen Feind anschleicht (inklusive einer Bewegung die darstellt, wie sich der Krieger gerade mit einem Fuß irgendwie verhakt hat und nun versucht, diesen wieder frei zu bekommen). Überhaupt gibt es gerade bei diesem Tanz die unterschiedlichsten Variationen in Bezug auf Schrittfolgen, Bewegungsabläufe und Geschwindigkeit, so dass ich mir eine genaue Beschreibung dessen hier mal besser spare.
Da dieser Tanz aber auch darstellt, dass für das Leben überhaupt auch immer ein Gleichgewicht wichtig ist, werden alle Bewegungen, die zu einer Seite getanzt wurden, genauso auch zu der anderen Seite hin wiederholt. Und ebenso, wie bei allen anderen Tänzen muss der Tänzer auf den letzten Schlag der Trommel so enden, dass er mit beiden Füßen wieder fest am Boden steht.
Befestigten die Tänzer früher noch oftmals richtiges Gras an Armen, Taille und Beinen, so nehmen sie heutzutage meist Büschel aus Wollfäden oder bunten Bändern. Meist wird auch ein Kopfschmuck aus Stachelschweinborsten getragen, an dem entweder zwei Federn oder zwei Flaumfedern an langen Stielen befestigt sind, die ebenfalls das Gras der Prärie darstellen sollen und bei den schnellen Bewegungen der Tänzer hin und her wippen. Die vor der Stirn befestigte meist kreisförmige Platte symbolisiert die Sonne.
Auch hierbei ist die gesamte Kleidung bestehend aus Mokkassins, Leggings, Schellenbändern an den Knöcheln, Kniebändern, einem langen, fast kleidartigen Hemd oder einem Cape und passenden Seitenteilen, welche Brust und Rücken bedecken, Armstulpen und dem bereits erwähnten Kopfschmuck überaus farbenfroh und reichhaltig dekoriert. Haben die Frauen bei ihren Tänzen meist einen Fächer dabei, den sie an bestimmten Stellen ihrer Tänze hochheben, so haben die Männer dafür oftmals auch kunstvoll geschnitzte Stöcke oder Flöten.
Men´s Fancy Dance
Zusätzlich werden auch oft noch etwas kleinere, farblich auf die großen Federkränze abgestimmte Federkränze an den Armen und ein buntes, perlenbesticktes Stirnband mit einer großen Rosette auf der Stirn getragen. Überhaupt ist die ganze Kleidung mit ihren leuchtenden Farben und fliegenden Federn und Bändern extrem farbenfroh und erinnert irgendwie an einen Regenbogen.
Ausser den erwähnten Federkränzen tragen die Tänzer auch noch einen Kopfschmuck aus eingefärbten Pferdehaaren oder Stachelschweinborsten, an dem zwei Adlerfedern so befestigt sind, dass sie während des gesamten Tanzes in entweder kreisender oder wippender Bewegung gehalten werden können, einen perlenbestickten und fransenverzierten Kragen, der bis zur Hüfte reicht, perlenbestickte Armstulpen und einen ebenso perlenbestickten Lendenschurz. Auch die perlenbestickten Mokkassins sind farblich auf die übrige Kleidung abgestimmt. Zusätzlich tragen die Tänzer Bänder mit Glöckchen oder Rasseln an den Knien und Angorafell um die Waden und halten reichlich mit Federn und bunten Bändern verzierte “Coup Sticks” in den Händen. Diese “Coup Sticks” waren ursprünglich kleine Stöcke, die ein Krieger mit in den Kampf nahm, um damit einen Feind zu berühren, da es als weit mutiger galt den Feind zu berühren als ihn wirklich zu töten.
Men´s Northern Traditional
Die Kleidung der Tänzer ist nämlich sehr persönlich geprägt und da werden nicht selten eben traditionelle Stilelemente mit modernen Materialien kombiniert.
Es gibt heutzutage auch keine festen Regeln, was alles zu einem kompletten Outfit eines Tänzers dieser Stilrichtung gehört, jedoch spiegeln viele Teile der Kleidung Dinge wieder, die eben früher traditionell von Kriegern getragen wurden. Dazu gehört z.B. eine Brustplatte aus Tierknochen und Muscheln zum Schutz gegen Pfeile, ein Halsband ebenfalls aus Knochen und Muscheln bzw. Perlen (den sogenannten Choker) gegen Messerangriffe, ein Lederschild, welches entweder mit wichtigen Symbolen des Stammes des Tänzers oder aber mit sehr persönlichen Symbolen des Tänzers verziert ist, und ein meist kunstvoll geschnitzter Tanzstab, dem “Coup Stick”.
Bis ins Ende des 18. Jahrhunderts war es allerdings nur wenigen auserwählten Kriegern vorbehalten, den Kopfschmuck aus Pferdehaar oder Stachelschweinborsten (den sogenannten Roach) und das Federrad aus Adlerfedern (das sogenannte Bustle) zu tragen. Solche Adlerfedern galten (und gelten auch heute noch) als heilig, da ein Adler am höchsten fliegen kann und so die Gebete der Menschen zu Gott - mit welchem Namen auch immer man ihn in dem Moment bezeichnen mag - bringt, und wurden traditionell als Auszeichnung für Mut und Stärke verliehen. Dementsprechend war es auch eine überaus ehrenvolle Auszeichnung, wenn ein Tänzer ein solches Bustle aus Adlerfedern tragen durfte.
Je mehr sich diese Tanzform jedoch ausbreitete, desto häufiger trugen auch andere Tänzer Roaches und Bustles. Manche Tänzer tragen anstatt eines Roaches aber auch Tiermasken, eben ganz nach dem persönlichen Geschmack des Tänzers. Zusätzlich tragen viele Tänzer noch perlenbestickte Armstulpen und eine Art perlenbestickter “Krawatte” oder aber perlenbestickte Westen bzw. Kragen, die teilweise auch noch mit Fransen verziert sind, einen perlenverzierten Lendenschurz und/oder Leggings und ebenfalls perlebestickte Mokkassins. Und manche haben auch noch Bänder mit Glöckchen oder rasselnden Hufen an den Knöcheln.
Men´s Southern Strait
Ebenso wie beim Northern Traditional ist die Kleidung eines jeden Tänzers sehr individuell und überaus kunstvoll gearbeitet. Allerdings trägt man im Gegensatz zu den Tänzern des Northern Traditional bei dem Southern Straight kein Federrad sondern einen sogenannte “Drop”. Das ist ein breites, aus Otterfell gefertigtes Band, welches mit Perlenstickerei oder kunstvoll zusammengenähten bunten Bändern verziert ist und vom Nacken des Tänzers so weit seinen Rücken entlang herunter reicht, dass es beim Tanzen immer ganz knapp den Boden berührt. Manchmal wird auch anstatt des Otterfells eine Kette aus kunstvoll verzierten großen runden Silberplatten verwendet. Die meisten Tänzer tragen dazu den bereits häufiger erwähnten Kopfschmuck aus Pferdehaar oder Stacheschweinborsten (Roach) mit einer einzelnen, in der Mitte des Kopfschmucks angebrachten Adlerfeder und ein wie ein Stirnband zusammengerolltes weisses Tuch, was vorne auf der Stirn geknotet wird. Dazu wird meist ein Hemd mit aufgenähten bunten Bändern getragen und man bindet eine oder zwei bunte “Stangen”, sogenannte Bandoliers, aus Knochenröhrchen, Perlen oder Patronenhülsen so über die Schulter, dass sie jeweils von einer Schulter bis zur gegenüber liegenden Hüfte reichen. Trägt ein Tänzer zwei dieser Bandoliers, so werden diese so getragen, dass sie sich vor der Brust des Tänzers kreuzen.
Ausserdem tragen viele einen dunkel blauen Lendenschurz und Leggings und gewebte Bänder sowohl als Gürtel um die Hüfte als auch knapp unterhalb der Knie. Bänder mit Glöckchen oder rasselnden Hufen werden um die Knöchel gebunden und natürlich dürfen auch hier die perlenbestickten Mokkassins nicht fehlen. Dazu trägt jeder Tänzer einen Fächer in der linken und einen perlengestickten “Zeigestock” in der rechten Hand. Dieser “Zeigestock” erinnert daran, das früher Scouts den Weg gesucht und dann den nachfolgenden Menschen oftmals mit Hilfe diesen Stockes gezeigt haben, wo es lang geht (z.B. geradeaus = straight, daher auch der Name “ Southern Straight”)
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